Die AfD als Tummelplatz der extremen Rechten – auch in Nordbayern
[Danke an die Nordbayerischen Bündnisse gegen Rechts für die Zusammenstellung!]
Die AfD bemüht sich immer wieder zu betonen, dass sie keine extrem Rechten oder Neonazis in ihren Reihen dulde. Die Tatsachen sprechen auch in Nordbayern eine andere Sprache.
- Martin Sichert, Kreisvorsitzender der AfD Nürnberg: In Facebook-Posts bezeichnete er Generalfeldmarschall Rommel als „eine der ehrenhaftesten Gestalten des zweiten Weltkrieges“. Churchill sei dagegen „Massenmörder“. Aus dem 2. Weltkrieg sind seiner Meinung nach nämlich die „zwei größten Massenmörder des 20. Jahrhunderts“[gemeint sind offensichtlich Churchill und Stalin] als Sieger hervorgegangen. Außerdem bedauert er die Vertreibung der Deutschen „aus Gebieten, die seit über tausend Jahren deutsch besiedelt waren“ und bezeichnet den Tag des Kriegsendes daher als „Tag der Trauer„. Wahrheitswidrig behauptet er , „Ausländer verüben mindestens 3x so viele Straftaten wie Deutsche „.(Quelle: ver.di) Von diesen etwas älteren Posts hat er sich bis heute nie distanziert. Ein diesbezüglcihes Parteiordnungsverfahren blieb ohne Ergebnis, er bleibt weiter Kreisvorsitzender der AfD Nürnberg. Er vermeidet jedoch heute erkennbar die Wiederholung dieser Äußerungen und ist nun sogar zur Bundestagswahl auf den AfD-Listenplatz 5 in Bayern gesetzt.
- Elena (Helene) Roon, Mitgründerin des AfD Kreisverbandes Nürnberg Süd/Schwabach: In einer Whatsapp-Gruppe postet sie im Sommer 2016 zwei Hitler-Bilder mit dem Bemerken: „Vermisst seit 1945 – Adolf bitte melde Dich! Deutschland braucht Dich!“. Offensichtlich mit Blick auf den NS-Massenmord ergänzt sie eine weitere Montage des Diktators mit „Islamisten….die habe ich vergessen“. In einem Roon zugerechneten Account in einem russischen Sozialen Netzwerk wurde im September 2016 ein Video der notorischen Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck geteilt.
Nach Skandalisierung in der Öffentlichkeit setzte der AfD-Landesverband eine Kommission ein. Diese konnte jedoch im März 2017 kein Fehlverhalten Roon’s feststellen. Immerhin führte der öffentlich Druck dazu, dass Frau Roon nicht mehr als Bundestagskandidatin der AfD fungiert. (Quelle: br.de). Sie bleibt hochangesehenes Mitglied der AfD und darf sogar deren Berichterstattung vom Landesparteitag in Greding moderieren. (Quelle: Youtube) - Riccardo Pinckert, ehem. Vorstandsmitglied (Schriftführer / Schatzmeister) der Jugendorgansiation „Jungen Alternative (JA)“ Nürnberg: Pinckert nahm im Jahr 2012 an diversen Aufmärschen der rechtsextremen Szene in Franken teil, trug dabei die Fahne der Jungen Nationaldemokraten und ein T-Shirt der Kameradschaft „Division Franken“. Er ist Kunde eines rechtsextremen Versandhandels. Zusammen mit Gesinnungsgenossen forderte er in Coburg Freiheit für den inhaftierten Holocaust-Leugner Horst Mahler und alle Nationalisten.
Nach Skandalisierung des Sachverhaltes durch den BR distanzierte sich der AfD-Landesverband Ende März von ihm und gab sich ahnungslos. Laut Facebook-Post der JA Nürnberg tritt er dann als Schatzmeister „aus privaten Gründen“ zurück, bleibt jedoch Mitglied . (Quelle: Nordbayern.de) - Edwin Hübner, stellvertretender Vorsitzender der AfD Kulmbach-Lichtenfels: Auf der Suche nach „Reichsbürgern“ in der AfD war das Magazin Kontraste Ende Oktober 2016 auf derenstellvertretenden Vorsitzenden in Kulmbach-Lichtenfels aufmerksam geworden. Deutschland sei für ihn in den Ersten und Zweiten Weltkrieg getrieben worden. „Warum hätten wir Polen angreifen sollen“, stellte daher er in den Raum. Auch sei für ihn Deutschland an der Oder noch nicht zu Ende. Ostdeutschland war aus seiner Sicht „Mitteldeutschland“, ein in rechtsextremen Kreisen üblicher Sprachgebrauch für die Aufrechterhaltung von Gebietsansprüchen an Polen. Hübner wurde aktuell mit einer zweijährigen Funktionssperre in der AfD Oberfranken belegt. (Quelle: Endstation Rechts Bayern)