Die Bundestagswahl – weder überraschend noch entmutigend!

An der Analyse der AfD und ihrer Wähler mangelt es nicht

Das Wahlergebnis der AfD kam weder unerwartet, noch ist es unerklärlich. Vermutlich ist sogar schon lange  kein Wahlverhalten so genau analysiert worden wie das der AfD-Wähler:Jene sind keineswegs ausschließlich „abgehängt“ oder bildungsfern, sondern „nur“ wohl eben notorisch verunsichert und unzufrieden. Sie haben zu 60% aus Enttäuschung über andere Parteien AfD gewählt und suchen irgendeine grundsätzliche Alternative, sind zu 80 % sogar mit der Demokratie insgesamt unzufrieden. Immerhin zwei von fünf Bürgern, die für die AfD stimmten, kritisierten zugleich, dass sich die Partei nicht genug von rechtsextremen Positionen distanziere –  jene nehmen die rassistisch-rechtsextreme Ausrichtung der Partei also wohl als „Kollateralschaden“ ihrer Wahlentscheidung in Kauf.

Am deutlichsten hadert derzeit die Union um ihren künftigen Kurs. Wenn man die Bürger nach der zukünftigen Entwicklung der Union fragt, dann meinen 48 Prozent der Befragten, dass die Union weiter in die Mitte rücken sollte. 26 Prozent der Befragten meinen, dass die Union ihren bisherigen Kurs beibehalten sollte und 20 Prozent der Befragten finden, dass die Union konservativer werden sollte. Ein etwas anderes Bild zeigt sich in dieser Frage bei den Anhängern von CDU und CSU: 42 Prozent der Unions-Anhänger meinen, dass die Union ihren bisherigen Kurs beibehalten sollte. Dass die Union weiter in die Mitte rücken sollte, sagen 40 Prozent. 15 Prozent der Unions-Anhänger vertreten die Ansicht, die Union sollte konservativer werden.

https://www.bnr.de/artikel/hintergrund/wer-w-hlte-warum-die-afd

http://www.sueddeutsche.de/politik/afd-bei-bundestagswahl-sechs-grafiken-die-den-erfolg-der-afd-erklaeren-1.3681714

https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend-967.html

AfD weiter auf dem Weg nach Rechtsaußen

Jedenfalls  führt nun im Bundestag kein Weg mehr an den 94 AfD-Sitzen vorbei und wir stellen fest, dass die übrigen Parteien denkbar schlecht auf diese Herausforderung vorbereitet sind und alles Andere als eine Strategie dagegen entwickelt haben

http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/2017/der-hass-zieht-in-den-bundestag/

 

Dass die AfD – wieder einmal – mit Austritten prominenter Mitglieder konfrontiert ist, ficht die Partei dagegen nicht an. Angefangen von Frauke Petry(Bundesvorsitzende) und Markus Pretzell (NRW Landtagsfraktionschef) über 4 Landtagsabgeordnete aus Meck-Pom bis hin zu Frank Neppe (Landtag NRW) – überall wird von den Parteidissidenten zur Begründung angegeben, dass die Partei sich zu weit nach rechts entwickelt habe – und zugleich rückt durch diese Austritte die AfD noch weiter hin zur extremen Rechten. Da wundert es nicht, dass die Rufe nach einer Beendigung des Parteiausschlussverfahrens gegen Björn Höcke inzwischen immer lauter werden.

 

Diese Partei ist also eine echte Gefahr für die Demokratie: Wenig rationales, eher dumpfes Wahlverhalten ihrer Wähler, die Konzeption als „soziale Bewegung“ und ihre deutliche Dynamik nach Rechtsaußen sprechen eine deutliche Sprache.

 

 

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